CharakterdatenblattPersönliche DatenNachname: Mameha
Vorname: Junko
Rufname: Alter: 14
Geburtstag: 13.12.
Sternzeichen: Schütze
Erdkreiszweig: Büffel
Geburtsort: Konohagakure
Wohnort: Konohagakure
Körperliche DatenGeschlecht: weiblich
Größe: 1,52 m
Gewicht: Was immer hier stehen würde, es wäre eh’ gelogen
Statur: Von Natur aus eher zierlich gebaut wirkt Junko auf Außenstehende fast schon zerbrechlich, was leicht über ihre Qualitäten hinwegtäuscht.
Augenfarbe: Dunkelbraun
Haarfarbe: Weiß
Haarschnitt/-länge: Das lange, seidige Haar wird oftmals zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammengebunden, da Junko ihren Haaren nicht wirklich viel Bedeutung beimisst.
Blutgruppe: AB
Besondere Merkmale: -
Aussehen: Glatte Züge und feine, kaum sichtbare Sommersprossen erwecken bei unbedarften Beobachtern leicht den Eindruck, es handle sich bei Junko um ein naives, unschuldiges Mädchen. Ihr Gesicht wird von Sanftmut geprägt und wirkt auf diese Weise immer noch sehr kindlich, was jedoch über den berechnenden Charakter der Genin hinwegtäuscht.
Kleidung: Weiße, graue und blaue Kleidung wird favorisiert, wobei leichte Stoffe bevorzugt werden. Von der Garderobe her könnte man den Eindruck gewinnen, Junko sei sehr zugeknöpft.
Persönlichkeit & InteressenPersönlichkeit: Als ältestes Kind einer recht großen Familie hat Junko schon früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und ist deswegen nachdenklicher und reifer, als man es bei ihrer Erscheinung oder in ihrem Alter erwarten würde. Sie tritt daher oft ernst und pflichtbewusst auf, während sie über „Luxusprobleme“ wie Mode und Jungs nur den Kopf schüttelt.
In einer großen Familie nimmt das älteste Kind – egal wie behütet es vorher war – traditionell und automatisch eine Art zweite Mutterrolle ein; das ist auch mit diesem Mädchen geschehen. Gegenüber ihren Geschwistern nimmt sie eine Beschützerrolle ein, was zwangsläufig dazu führt, dass sie auf Gleichaltrige einen rechthaberischen und humorlosen Eindruck macht. Junko versucht auch gelegentlich mit fragwürdigem Erfolg, Führungsrollen zu übernehmen, insbesondere, wenn es darum geht, irgendwelche Streiche zu unterminieren oder Vernunft zu predigen.
Es gibt allerdings auch Gelegenheiten, in denen man nicht verleugnen kann, dass es sich bei Junko letztendlich doch um ein pubertierendes Mädchen handelt, dem hin und wieder die Hormone durchgehen.
Takaha Sayuri wird von der Akademieschülerin gnadenlos idealisiert. Junko empfindet das selbstsichere Auftreten der Jounin als inspirierend und eifert ihr in vielen Belangen des Lebens nach. So hat sie bereits einen Großteil der Philosophie Sayuris übernommen, welche der Meinung ist, dass es nicht Ziel des Lebens sein sollte, Opposition für etwas oder jemanden zu sein. Viel wichtiger sei es, für eine Sache zu stehen, und zwar nicht nur für einen abstrakten Begriff wie „Das Dorf“. Das Ganze funktioniere frei nach dem Motto„Du hast Feinde? Gut. Das bedeutet, dass du wenigstens einmal im Leben für etwas gestanden hast.“. Junko hat sich diese Worte durch den Kopf gehen lassen und verstanden, dass ihre geliebten Geschwister für sie als Kunoichi repräsentativ für die Dorfbevölkerung sind. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf hat sie sich dem Dienst, ergo dem Dasein als Shinobi verschrieben – oder strebt dies zumindest an.
Es ist unbestritten, dass es sich bei Junko um ein überdurchschnittlich intelligentes Mädchen handelt, welches gerne die Planung übernimmt. Wenn sie allerdings mit einem Problem auf emotionaler Ebene konfrontiert wird, treten manchmal innere Stimmen auf, die sie beraten oder gegebenenfalls kritisieren. Dies ist für die Genin oftmals die einzige Möglichkeit der Problemlösung.
Interessen: Es sei betont, dass man Junko auch häufig dabei beobachten kann, wie sie mit ihrer Nase im Buch versinkt und darüber ihre Umwelt vollkommen ausblendet. Es scheint ihr dabei vollkommen egal zu sein, was sie liest – manchmal sind es sinnvolle Sachbücher, mal drittklassige Abenteuerromane, mal eine Abhandlung über Kommunikationslehre, mal die große Märchensammlung. Stunden um Stunden hat Junko schon verschmökert, obwohl diese Zeit mit Training wesentlich besser investiert wäre. Oftmals sucht sie für ihre Schmökerstunden erhöhte Positionen wie zum Beispiel Bäume oder Dächer aus, was rein aus dem Gefühl heraus geschieht, dass es sich in dieser Luft besser lernt und liest. Hätte sie sich nicht dafür entschieden, Shinobi zu werden, wäre aus ihr wohl letzten Endes ein Kellerkind par excellence geworden.
Desinteressen: Jungs sind Luxusprobleme. Periode. Außerdem hat sich die Kunoichi als absolute Niete im Kochen erwiesen.
Mag: Regeln
Regeln
Regeln
Bücher in allen Variationen
Pläne schmieden
Alles wissen und dies auch demonstrieren
Vanille, bevorzugt in Eisform
Alles, was nach Vanille riecht
Ihre Geschwister
Luftige Höhen
Hasst: Enge Räume
Im Dreck rumwühlen (was soll sie denn bitteschön auf dem Erdboden?)
Kleine, unreife Mädchen, die den Ernst des Shinobidaseins noch nicht begriffen haben.
Kleine, unreife Jungs, die den Ernst des Shinobidaseins noch nicht begriffen haben.
Egotrips von Kameraden
Die eigene Mutter
Kritik an der eigenen Person (auch wenn sie das niemals zugeben würde)
Stiefväter
VerwandteMutter: Mameha Kumiko, 38, Bibliothekarin
Eine äußerst lebenslustige Frau, die ihrem langweiligen Beruf zum Trotz zum geselligen Beisammensein neigt. Sie sagt von sich selbst, dass ihr Leben verloren wäre, wenn sie aufhöre zu lachen und nimmt kaum eine Angelegenheit wirklich ernst. Böse Zungen behaupten, sie wäre lax und nähme ihre Mutterpflichten nicht ernst. Junko hat in dieser Hinsicht eine böse Zunge und kann ihrer Mutter nur wenig Respekt entgegenbringen (insbesondere, da ihr mittlerweile der zweite Stiefvater vor die Nase gesetzt wurde). Auch die Tatsache, dass die Halbgeschwister der angehenden weiblichen Ninja relativ kurz nach dem Verschwinden ihres Vaters zur Welt kamen, macht das Verhältnis nicht besser. Zudem hat Kumiko – wie Junko erst nach einiger Zeit erkannte – einen unglaublichen Hang zur Übertreibung. Als Beispiel sei angeführt, dass Kumiko einst versehentlich angerempelt wurde, zuhause aber erzählte, sie sei beinahe überfallen worden. Aber ist der Charakter einer Ehefrau genug, um einen erfahrenen Chuunin wie Ishimaru Kaito zum Verräter zu machen?
Kumiko macht eher den Eindruck, sie wäre Mitte bis Ende Zwanzig, ist aber tatsächlich bereits 38 Jahre alt.
Fest steht, dass Kumiko von ihrer ältesten Tochter in vielen Belangen missverstanden wird. Die Mutter hat gelernt, Beziehungen mit Mensche nicht allzu sehr zu vertiefen, damit der Verlust, der unweigerlich kommen muss, nicht so schmerzt – so geschehen bei dem Verrat ihres Ehegatten. Dessen Handlungsweise konnte sie ohnehin noch nie verstehen und macht sich somit auch nicht die Mühe, Zeit damit zu verplempern, um ihm nachzutrauern oder seine Motive zu hinterfragen. (Außerdem wäre ihre Umwelt dann vielleicht versucht, sie, Kumiko, nicht mehr als Mittelpunkt des Universums zu sehen)
So gibt Kumiko ihren Haustieren, meistens Vögeln, auch keine Namen, damit sie das Ableben ihrer Haustiere nicht allzu sehr betrauern muss. Für die Bibliothekarin ist das Leben ein Geschenk, welches viel zu kurz ist, um es mit Trauern zu verbringen, hat sie doch selbst erleben müssen, wie andere Menschen ihr eigenes Leben der Trauer wegen wegwarfen. Junkos Mutter hat vor diesem Schicksal mehr Furcht, als man auch nur ansatzweise ermessen kann, weswegen ihre Bindungen zu anderen Menschen, auch ihren Familienmitgliedern, absichtlich locker gehalten werden. Den Wunsch ihrer Tochter, Kunoichi zu werden, kann sie nicht nachvollziehen. Nur wenige Shinobi sterben an Altersschwäche, somit ist dieser Entschluss für Kumiko mit der Unterzeichnung eines Todesurteils gleichzusetzen. Sie selbst schätzt aber das Leben viel zu sehr, als dass sie es verkürzen wollte.
Vater: Ishimaru Kaito – Abtrünniger Ninja
Junko ist wenig über ihn bekannt. Sie sah ihn das letzte Mal, als sie fünf Jahre alt war. Man sagt, er habe Konoha verraten und sei zu den Shinobi von Amegakure, dem Dorf des Regens, übergelaufen. Die Gründe hierfür sind in dem Ehrgeiz Kaitos zu finden, wenn man den Worten seiner (ehemaligen) Gattin Glauben schenken darf. Fest steht allerdings, dass er sich seitdem bedeckt gehalten hat und offiziell als verschollen gilt. Er müsste jetzt 41 Jahre alt sein.
Geschwister: Izumi – 3 Jahre, Masao – 5 Jahre, Shigeru – 6 Jahre
Ihren Halbgeschwistern bringt Junko mütterliche Gefühle hingegen. Ihre Fürsorge wird von Shigeru und Masao geschätzt, Izumi ist noch zu klein, um das Geschehen um sich herum zu begreifen. Nach der einvernehmlichen Trennung von Kumiko und dem Vater der drei Kinder sind die beiden Jungen stiller geworden.
Shigeru seinerseits unterstützt Junko, indem er beispielsweise ihr in Hast verlassenes Bett aufschüttelt oder, sollte sie noch spät unterwegs sein, wach bleibt, um ihr für den Fall des Schlüsselvergessens die Tür zu öffnen. Es zeichnet sich jetzt bereits ab, dass er anfängt, ihr nachzueifern.
Stiefvater in spe a. D. Takaha Yuudai
Eigenbrötlerisch und etwas selbstsüchtig hat Junko ihn kennengelernt und mochte ihn auf Anhieb nicht leiden. Sie schämte sich schon fast dafür, als sie angesichts der Trennung von Yuudai und ihrer Mutter Erleichterung empfand.
Stieftante in spe a. D. Takaha Sayuri
So wenig die Schülerin ihrem damaligen Stiefvater abgewinnen konnte, seine Schwester wurde kurioserweise Junkos Idol. Sayuri verkörpert für Junko alles, was sie sein will: Eine starke, disziplinierte Frau, die mit eisernem Willen ihre Ziele verfolgt … ganz anders als die Mutter. Als fähige Jounin ist Sayuri oft außerhalb unterwegs, ist aber durchaus bereit, ihre freie Zeit zu opfern und Wissen in den Bereichen Ninjutsu, Taijutsu und Genjutsu an ihre eifrige Schülerin weiterzugeben. In Ermanglung eines Bluterbes kann Sayuri allerdings im Bereich des Taijitsus nur bedingt Hilfestellung geben, während Genjutsu ihre Schwäche darstellt.
Nichtsdestotrotz sieht Junko in Sayuri eine umsichtige, verständige Frau und fähige Windnutzerin. Die 25jährige Jounin ihrerseits beobachtet mit mildem Amusement, wie Junko anfängt, lange Schärpen nach Takaha-Art zu tragen, den Kleidungsstil zu kopieren oder von Sayuri häufig genutzte Phrasen zu übernehmen.
Stiefvater Nakamura Yoshiro
Seines Zeichens Stofffärber, eher ruhig und zurückhaltend. Für Junko ist er in etwa so interessant wie ein der Sonnenbrand, der sie bei zu warmen Wetter befällt – und in etwa so beliebt. Es ist nicht so, dass sich Yoshiro unbeliebt macht oder sich aggressiv verhält. Junko hat einfach nur für sich beschlossen, dass sie seine Neigung zur Schwermut einfach nicht leiden kann und als Schwäche deklariert.
InformativesClan: -
Clan-Geschichte: -
Kekkei Genkai: -
GeschichteDie meisten Helden haben die Angewohnheit, irgendeine Komplikation bei der Geburt zu haben. Oftmals gewittert es, ein Schneesturm tobt, ein Erdbeben droht die Umgebung zu vernichten … es passiert auf jeden Fall etwas Besonderes. Manchmal stirbt auch die Mutter und wird beschrieben, wie sie porzellanbleich in ihrer eigenen Blutlache liegt. McDuff ward aus dem Mutterleib herausgeschnitten, bei Beatricens Geburt weinte der Himmel, Mary-of-the-sea erweckte bei den angreifenden Piraten solche Rührung, dass sie auf hoher See von ihrem Angriff absahen, kurzum, es gibt zahllose Geschichten von Helden, die sich mit ungewöhnlichen Umständen bei ihrer Geburt rühmen können.
Mameha Junko gehörte nicht dazu.
Man höre und staune, es gibt einfach Geburten, die des Nachmittags im Dezember einfach mal komplikationslos verlaufen.
Interessanter war allerdings die Zeit danach. Junge Paare, insbesondere junge Mütter haben oft Schwierigkeiten mit ihrem ersten Kind, was auch das Paar Ishimaru erfahren musste. Die erste Tochter, laut und nachtaktiv, wie jedes erste Kind war, sorgte für abgestorbene Nerven und Familienglück im gleichen Maße. Das konnte allerdings nicht so bleiben.
„Wenn ich eines Tages weg wäre … würdest du mich vermissen?“„Du gehst nicht weg. Das ist ein Befehl, Soldat!“Meine Damen und Herren, soeben wurden wir Zeuge des tiefsinnigsten Gesprächs, welches das Ehepaar je geführt hatte. Kein Wunder, dass diese beiden Menschen sich auseinanderlebten, egal wie oft Junko versuchte, die beiden zwangsweise zum Händchenhalten zu bewegen. Oft saß das kleine Mädchen in ihrem Kleiderschrank und versuchte zu horchen, ob und was ihre Eltern miteinander besprachen. Doch das Schweigen zwischen diesen beiden wurde immer drückender, manchmal fielen die Worte wie „Kontentrennung“, mit denen Junko allerdings noch nichts anfangen konnte.
Eines Tages ging der Vater wie üblich auf Mission, kam aber nie zurück.
Junko hörte die Nachbarn munkeln, sie hörte ihre Mutter leichthin reden, ohne wirklich die Worte zu verstehen. Sie begriff allerdings, dass ihre Mutter anscheinend damit gerechnet hatte, dass ihr Vater nicht mehr wiederkam und hasste sie dafür. Sie hasste ihre Mutter dafür, dass sie nicht die Wahl zwischen Mutter und Vater gehabt hatte. Sie hasste ihre Mutter dafür, dass sie den Vater nicht vermisste und so tat, als sie nichts passiert.
Ein neuer Mann trat kurze Zeit als „Ersatzvater“ in Junkos Leben, und sie hätte am liebsten Gift und Galle gespuckt. Statt sich weiterhin mit ihrer Familie zu befassen, beschäftigte sich das Mädchen damit, sich entweder in seinem Zimmer zu verbarrikadieren oder auf irgendwelche Bäume zu klettern, in der Hoffnung, dort nicht gefunden zu werden.
Gerade eine dieser Baumaktionen führte letztendlich zu einer Begegnung, die Junko nachhaltig beeinflussen sollte.
Treffen mit der Familie des Stiefvaters, das war zumindest der Plan für den Tag gewesen. Ihre Mutter hatte Junko in ein Kleid gesteckt, dass kratzte und sicherlich ganz scheußlich aussah. Um eventuellen Spottgesängen ihrer Klassenkameraden und nicht zuletzt dem Familientreffen zu entkommen, schlich sie sich in einem unbemerkten Moment davon und wieselte auf den Baum, den sie am weitesten von ihrem Zuhause weg wähnte. Dort zog sie die Knie fest an den Körper, schlang die Arme um die Knie und zog den Kopf ein, alles in der Hoffnung, sich klein genug gemacht zu haben, um nicht entdeckt zu werden.
Minuten vergingen, die Junko wie Stunden vorkamen. Sie hörte in der Ferne Kinder spielen. Irgendwo brüllte jemand, er wolle Hokage werden. Eine Gruppe schnatternder Mädchen zog an ihrem Baum vorbei. Von ihrer Mutter keine Spur.
Junko wagte kaum zu atmen, als sie weiter horchte und hoffte, dass sie weiterhin niemand bemerken würde. Sie hörte einen alten Mann an ihrem Baum vorbeischlurfen … oder war es eine Frau? Egal. Ein Hund schnüffelte am Baumstamm, trollte sich aber recht schnell wieder. Sodann lehnte sich ein blasser, müde aussehender Junge mit schwarzem Haar, er mochte so etwa 16 oder 17 sein, an ihren Baum und hüstelte vor sich hin. Nach einer Weile blickte er hinauf und entdeckte Junko, welche den Zeigefinger auf den Mund legte. Der Bursche zuckte nur mit den Schultern und stromerte von dannen, wohin auch immer.
Junko wollte gerade erleichtert aufatmen, als sie eine Stimme vernahm über sich vernahm. Moment mal,
über sich?
„Ah, da bist du ja. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, ich müsste das alles ganz alleine durchstehen.“ Vor Schreck war das Mädchen zunächst wie erstarrt. Eine lästige Schreckenssekunde später fand sie tatsächlich den Mut, nach oben zu schauen. Sie blickte in das Gesicht einer jungen Frau mit feingeschnittenen Zügen und schwarzem Haar, welches lediglich durch ein Stirnband zurückgehalten wurde. Sie hielt sich mühelos in der Baumkrone, als sei diese Position die natürlichste Sache der Welt.
„Du musst Junko sein. Ich bin Sayuri, freut mich. Hör zu, vor manchen Kämpfen kann man nicht fliehen. Diesen hier müssen wir bestehen, und das geht besser, wenn wir zu zweit sind. Was hältst du davon, wenn wir die große Überraschung deiner Mutter abwarten und du dann so tust, als wäre dir das Essen nicht bekommen? Dann gehen wir Eisessen, versprochen.“Das hörte sich doch gar nicht so schlecht an. Eigentlich hatte Junko aber auch nicht wirklich die Möglichkeit, sich gegen die Kunoichi zu wehren, was vor allem daran lag, dass diese sie sprichwörtlich unter den Arm klemmte.
„Dann kannst du mir ja ein bisschen von dir erzählen. Was willst du eigentlich mal werden?“Junko verzog verächtlich die Lippen.
„Ich weiß nur, dass ich keine Mutter werden will.“Viel hat sich seit diesem Tag geändert. Junkos Halbgeschwister kamen auf die Welt und nahmen eine Schlüsselrolle in ihrem Leben ein. Ein Vater ging, ein Vater kam. Ein Held im Roman starb, ein neuer nahm seinen Platz ein, und auch Junko beschloss, nicht mehr länger passive Beobachterin zu sein und besuchte die Akademie, welche sie auch bald abschloss.
Es wurde Zeit, die eigene Geschichte zu schreiben.
CharakterbildSchreibprobe:„Dieses Waldstück ist der nächste Prüfungsort. Chie hier …“, der schrankähnliche Prüfer deutete auf seine sadistisch grinsende Kollegin
„ … wird in den nächsten fünfzehn Minuten versuchen, dich zu attackieren. Wirst du vor Ablauf der fünfzehn Minuten getroffen, ist dieser Teil der Prüfung beendet und es gibt Punktabzug. Gleiches gilt, wenn du dieses Waldstück verlässt. Du darfst alle dir zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Chies Attacken zu entgehen. Verstanden?“„Oh ja, du kannst versuchen, mich anzugreifen. Traaauuu diiiiich.“ Die Jounin schien von der Situation absolut begeistert zu sein, während Junko sich immer unwohler fühlte. Zumindest hatte sie nicht das Gefühl, als würde ihr der hüstelnde dritte Prüfer irgendwie ans Leder wollen, dafür die Prüferin umso mehr. Blieb nur noch eine Frage zu stellen.
„Kriege ich … einen kleinen Vorsprung?“ Das schien die Prüferin irgendwie zu belustigen.
„Lauf los und zähle deine Schritte. Nach dem vierzigsten fange ich an, dich zu verfolgen. Die Zeit läuft … jetzt!“ Das war auch der Moment, in dem Junko in den Wald flitzte. Das sollte also ihre Geninprüfung sein – vor einer Jounin weglaufen. Wer immer sich diese Angelegenheit ausgedacht hatte, er war bestimmt ein Säufer.
Nach exakt dreißig langen Schritten – oh ja, Junko hatte mitgezählt – blieb das Mädchen stehen und sah sich um. Bäume, wohin das Auge reichte, von der Art, die man auch bequem ohne Chakrakontrolle erklimmen konnte. Andere waren eher für Baumlauf-Geschichten gedacht. Es war schon fast eine automatisierte Bewegung, in der sie das mitgebrachte Fallenmaterial hervorholte und aufrollte.
Etwas weiter entfernt war ein gedämpftes
„Das dauert mir zu laaahaaang. Ich koooomme jeeeetzt!“ zu hören. Natürlich, Ninja schummelten immer. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn die Akademieschülerin die Sache hätte aussitzen können.
Draht spannen, Explosionssiegel anbringen. Merke, die erste ist eine Finte, die zweite ist eine Finte, die dritte ist die Falle. Offensichtliche Stolperfalle mit Explosionssiegel. Zweites Halboffensichtliches Siegel daneben. Sie wird dann nach oben oder links ausweichen. Wenn sie nach links ausweicht, wartet Siegel Nummer drei und jetzt muss ich mich verzieh…„Katon: Bóya Dangán“, hörte Junko es einige Meter hinter sich, gab das Fallenstellen auf und suchte ihr Heil in der augenblicklichen Flucht. Ab durch die Mitte nach … oben. Klettern war schon immer ihr Ding gewesen. Allerdings warf die Geninanwärterin noch einen Shuriken gegen den nächsten Baum, um für Anko den Eindruck zu erwecken, sie würde damit die Falle komplettieren.
Eeeek! Die hat ein Feuerjutsu gegen mich eingesetzt. Die … die spinnt! Außerdem habe ich jetzt ein verdammtes Problem. Die hat mich gesehen, die wird sich nicht lange mit meiner Falle beschäftigen, wenn sie sich überhaupt beschäftigt und meine Windjutsus lasse ich besser dort, wo der Pfeffer wächst, wenn sie ein Feuernutzer ist. „Uiii … eine Falle. Oh, noch eine. Na, wann höre ich Kassei? Nein, nicht? Schade …“ Chie schien sich ihrer Sache sehr sicher zu sein, denn Junko hörte die Jounin weiter mit sich selbst reden, während sie sich so schnell wie sie konnte von der Position der Prüferin entfernte. Das erste viel versprechende Gestrüpp, dass sich als Versteck anbot, ließ Junko aus, während sie in ihrer Flucht einen Haken schlug und sich in einer dichten Baumkrone versteckte, sich so klein wie nur irgendwie möglich machte und möglichst flach atmete.
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Uh … wieder wertvolle Sekunden erkauft. Wie lange geht die Prüfung jetzt? Eineinhalb Minuten? Ich bin jetzt schon am Ende mit meinem Latein. Wie soll das jetzt weitergehen? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie mich hier findet. Mein Herz klopft viel zu laut. [/color]
Für kurze Zeit lauschte Junko ihren Herzschlägen und wie sie langsamer wurden. Zugleich wurde sie besorgter, weil sie ihre Verfolgerin nicht hören konnte. Kunststück auf der anderen Seite, was wäre die Jounin für ein Ninja gewesen, hätte sie sich nicht zumindest ansatzweise auf Subtilität verstanden? A propos Subtilität – ihre Verfolgerin benutzte Feuerjutsus? Die wollte es anscheinend wirklich wissen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Akademieschülerin bei diesem Manöver durchaus ernsthaft hätte verletzt werden können. Das Übelste an der Sache war allerdings, dass Junko sich eingestehen musste, dass der Adrenalinrausch dieser Situation ihr schon fast Spaß machte.
Ihr blieb allerdings nicht viel Zeit, sich über diesen Umstand zu wundern, da sie bereits reflexartig den Kopf einziehen musste, um nicht von einem Kunai aufgespießt zu werden. Wie jeder halbwegs anständige Fuuton-Ninja wich die Geninanwärterin dem weiteren Kunaihagel nicht etwa nach links oder rechts auf irgendwelche Äste aus oder ließ sich gar fallen, nein, ihr erster Reflex bestand in der Flucht nach oben – weiter in die Baumkrone, ab auf die dünneren Äste. Dass diese Handlungsweise zu ihren schlechteren Ideen gehörte, merkte das Mädchen recht schnell, weil die Zweige immer dünner wurden und unter ihrem Fliegengewicht nachgaben.
Leider hatte Junko nicht einkalkuliert, dass ihre Prüferin sich ebenfalls im Ästegewirr befand und zu allem Überfluss auch noch versuchte, die Akademieschülerin mit einem Tritt zu drangsalieren. Einmal mehr war es eine Mischung aus gutem Reflex und einer gehörigen Portion Glück, die das Mädchen letztendlich vor dem Treffer bewahrte. Leider rutschte sie beim Ausweichen ab und befand sich im freien Fall.
Kühlen Kopf bewahren und abrollen. Das ist nicht hoch, also nicht nachdenken sondern abrollen …
Der Zufall war der Schülerin einmal mehr gewogen, da sie es nicht nur schaffte, sich selbst per Schulterrolle vor größerem Schaden zu bewahren, nein, sie landete auch noch in einem großen Blätterhaufen. Wie der wohl dahinkam? Auch egal, befand Junko, die aus dem Bauch heraus das erstbeste Jutsu anwandte, welches ihr angesichts der Situation einfiel. Hastig formte sie die benötigten Fingerzeichen und zielte grob in die Richtung, in der sie die Prüferin vermutete – oder zumindest, wo sie das letzte Mal einem Schlag der Dame ausgewichen war, also schätzungsweise links oben … irgendwo.
Dummes Ding! , schalt sie sich, nachdem sie das Fuutonjutsu eingesetzt hatte, während die um sie herum ein die losen Blätter tanzten.
Jounin lassen sich von so was nicht täuschen. Weg hier, bloß weg!So schnell Junko nur konnte, sprintete sie in die nächstbeste Richtung, während sie sich hastig umsah. Das Geräusch eines neben ihr im Baum einschlagenden Shuriken geflissentlich ignorierend, griff sie ihrerseits selbst nach einem Kunai, rammte diesen im Vorbeilaufen in den nächsten Baum und beschloss, sich die Stelle gut zu merken. Während sie weitersprintete und dabei sporadisch geworfenen Wurfgeschossen auswich, hörte sie plötzlich eine Stimme in ihrem Hinterkopf. Sie kannte des tadelnden Klassenkameraden nur zu gut, ebenso wie den Tadel darin.
Da hast du wohl die Situation falsch eingeschätzt. Ich habe es dir doch gesagt: Wenn du so schnell deine Schlüsse ziehst, kannst du niemanden richtig einschätzen. Wenn das so weitergeht, bestehst du nie die Prüfung.Halt die Klappe. Das brauche ich jetzt nicht. Mitnichten. Ich sage nur das, was du nicht hören willst. Andererseits ist es bezeichnend, dass meine Zweifel ausgerechnet von dir repräsentiert werden. Sie ist eine Jounin. Wenn sie dich hätte töten wollen, hätte sie es schon längst getan.
Das will sie aber nicht. Sie will dich prüfen, deine körperlichen Fähigkeiten und deine Fähigkeit, mit dieser Stresssituation umzugehen. Deine besten Waffen hier sind Geschwindigkeit und Verstand.
Der Verstand muss sich leider erst durch hektoliterweise Angstadrenalin boxen, bevor er hervorkommen kann. Also benutze deinen Kopf zur Abwechslung nicht zum Reden, sondern zum Handeln. Neben sich hörte Junko abermals ein Kunai in einen Baumstamm einschlagen, während sie sich gerade noch unter einem Faustschlag wegducken konnte. Die Prüferin schickte sich an, in den Nahkampf überzugehen, was die Geninanwärterin auf gar keinen Fall zulassen konnte. Einige knappe Ausweichmanöver, ein Austausch mit dem zuvor in einem Baumstamm gerammten Kunai hockte die Akademieschülerin wieder in trügerischer Sicherheit als durch Henge getarnter Strauch neben einem Baum und horchte in den Wald hinein. Vogelgezwitscher, irgendwo das Klopfen eines Spechts, hier und da das Knacken von Ästen … die Prüferin allerdings war nicht auszumachen, so sehr Junko auch horchte.
Entweder ist mein Herzschlag zu laut oder Anka-sensei ist wirklich leise. Wohl eine gesunde Mischung aus beidem. Das nennst du ein geschicktes Manöver? Wo bleiben die Explosionssiegel und Wipfelläufe?Ach, halt doch den Mund. Wie gesagt, ich sage nur das, was du nicht hören willst. Sie wird dich bald finden und du wirst durchfallen. Raus aus meinem Kopf. Explosionssiegel und Wipfelläufe. Brauchte sie das hier eigentlich? War es nicht einfach genug, sich immer aus der Reichweite der Jounin zu bewegen? Eigentlich schon. Ein Angriff würde nur unnötig Kraft und Ressourcen kosten, mal ganz davon abgesehen, dass sich Junko zu ausgelaugt fühlte, als dass sie sich überhaupt noch zutraute, irgendwelche Siegel zu formen. Auch die Prüferin schien es nicht darauf anzulegen, ihr irgendwelche Fallen zu stellen, sonst hätte sie es schon längst getan.
Möglicherweise steckst du bereits in einer Falle … oder in einem Genjutsu.Jetzt hör mal auf, Panik zu schieben. Ich sage nur …… was ich nicht hören will, jaja. Aber mir jetzt Sorgen über Genjutsus zu machen hilft mir auch nicht weiter. Ich werde mich um diese Schwäche kümmern, und sei es nur, indem ich dafür sorge, mit dir Zauberlehrling in ein Team zu kommen. Dafür muss ich die Geninprüfung schaffen. Sie musste Chie-sensei in jedem Falle und gleichgültig, über was für Möglichkeiten diese verfügte, von ihrer aktuellen Position ablenken. Einige verlangsamte Herzschläge später hörte sie in der Nähe schwach etwas, was Schritte sein konnten – oder ein wildes Tier, je nachdem. Die Möglichkeiten waren jetzt begrenzt. Entweder legte ihr Chie gleich die Hand auf die Schulter und die Prüfung war gelaufen oder sie sprintete los und riskierte, der Prüferin in die Arme zu laufen – mal ganz davon abgesehen, dass sie sich schon jetzt sehr erschöpft fühlte. Sie hatte da noch eine Rauchbombe … wenn die von einem Busch geworfen wurde, sah das bestimmt ulkig aus. Andererseits … wenn sie jetzt die Rauchbombe warf, rechnete die lauernde Jounin damit, dass sich Junko bewegte. Unberechenbar und um die Ecke gedacht wäre es also besser, die Rauchbombe als Täuschungsmanöver zu werfen und einfach an Ort und Stelle zu verharren.
Das ist der blödeste Plan, von dem ich je gehö…Kopf zu. Gedacht getan, ein schneller Handgriff in die Hintertasche, ein Wurf grob rechts von ihr weg und sie konnte nur noch hören, wie das Utensil anfing zu zischen und ordnungsgemäß Nebel produzierte. Zugleich hörte die Akademieschülerin, wie eine weibliche Person – mutmaßlich die prüfende Jounin – scharf Luft einzog und sich einige Schritte von der Rauchwolke entfernte. Den Geräuschen nach zu urteilen musste sich die Sensei an einem Baum abstoßen oder erklomm diesen sogar via Baumlauf.
Jetzt nur noch stillhalten und Henge aufrecht erhalten …
Junko hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verging. Fest stand, dass auch der Nebel sich langsam verflüchtigte und Junko annahm, dass Anko-sensei abermals begann, sich zu bewegen, obwohl sie nichts dergleichen hörte.
Jetzt findet sie mich eh’. Jetzt oder nie!Henge wurde fallengelassen und Junko flitzte los, so schnell sie ihre Beine trugen. Im Zick-Zack jagte sie durch den Wald, ohne einen rechten Plan zu haben, wohin sie eigentlich ging … einfach nur weg von der Prüferin und auf ihr Improvisationstalent vertrauend. Junko sah das Ende des Waldes schon auf sich zukommen und wollte gerade einen Haken schlagen, als sie spürte, wie sie zu Boden gerissen wurde. Noch ehe sich das Mädchen weiter bewegen konnte, spürte sie, wie ihr jemand den Arm auf den Rücken drehte und am Boden festhielt.
„ICH HAB’ SIE! STOPPT DIE ZEIT!“, rief die Prüferin mit ungebrochener Heiterkeit, sie sich erhob und damit Junko freigab.
Jetzt hat sie dich und du bist wahrscheinlich durchgefallen. Ich hab’s dir doch gesagt.Ich hasse dich. Die Schülerin wollte sich gerade mühsam erheben, merkte jedoch erst jetzt, dass sie sich körperlich nicht mehr in allerbester Verfassung befand. Ihre Arme und Beine waren von Kratzern übersäht, hier und da gab es Schürfwunden, ihr Haar hatte sich gelöst, an ihrer Kleidung hafteten Staub und Blätter, die Schulter schmerzte und außerdem war sie der Meinung, sich beim letzten Fall mindestens eine Rippe angeknackst zu haben. Zu ihrer großen Überraschung allerdings wurde sie von der Prüferin praktisch auf die Füße gehoben, die sodann auch noch anfing, das Mädchen abzuklopfen und ihr die Blätter von der Kleidung zu wischen.
„Ich muss zugeben, das hat Spaß gemacht. Warum hast du mich denn nicht angegriffen?“ „Das wäre dumm gewesen.“Das schien die Jounin ungemein zu amüsieren. Zumindest grinste sie breit, während sie Junko huckepack nahm. Das Mädchen sah sich nicht in der Lage, Widerstand zu leisten.
„Dann wollen wir mal schauen, wie lange du durchgehalten hast, du Fliegengewicht.“